Müsterchen aus dem Psychiatrieleben

Ich wollte schon lange mal ein kleines Beispiel erzählen, was man im Psychiatriealltag als Patient auch so an amüsantem erleben kann. In der Tagesklinik mussten, durften, sollten wir an der allmorgentlichen verhassten Befindlichkeitsrunde so erzählen, was wir am Vortag so erlebt haben und wie es uns so geht. Eines Morgens hat nun eine Mitpatientin total trocken und wirklich unverblümt geschildert, was ihr tags zuvor widerfahren ist. Dem Rat ihrer Therapeutin folgend ist sie in den Wald gegangen und hat sich dort lauthals den ganzen Frust aus dem Leib geschrien. Plötzlich steht ein Mann neben ihr und sagt ganz entsetzt, er hätte eine Frau schreien hören. Sie meint darauf hin nur ohne mit der Wimper zu zucken, ja, sie auch und so haben die zwei zusammen noch eine Weile nach dieser Frau gesucht. Sie hatte das wirklich so lustig erzählt, dass wir alle herzhaft lachen mussten, obwohl wir ziemlich mies drauf waren.

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