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Erstaunlich, was reiten lernen so alles mit sich bringt. Nach den ersten Lektionen stand ich nun plötzlich mit meinen leicht nach Pferd riechenden Kleidern da und wusste nicht wohin damit. Kleiderschrank ist tabu, ewigs draussen lassen, will ich sie nicht, im Keller ist es zu feucht, also musste ein kleiner IKEA-Schrank in mein Zimmer. Damit er Platz hat, habe ich alles umgestellt und nichts ist mehr dort, wo es einmal mal, aber es ist auch viel cooler so. Ich habe jetzt eine Nische zum Schlafen, die Pflanzen haben viel mehr Licht und kommen viel besser zur Geltung und am Schreibtisch bin ich nicht mehr so eingeengt.

Beim Reiten hat heute alles viel besser geklappt. Ich habe auch wirklich Svertla von der Weide geholt und sie fehlerfrei gesattelt und aufgezäumt. Doch das Aufsteigen klappte beinahe nicht mehr, habe dermassen Muskelkater und keine Kraft mehr in den Beinen, aber das ist normal. Mühsam ist jedoch, dass ich mich so unter Druck setze und so Schiss habe. Ich bin letzte Nacht erwacht und musste mich übergeben vor Nervorsität, vor und nach der Stunde zuhause zittere ich vor Angst und reiten ist etwas, das ich will und was mir Freude macht.

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Kommentare: 2
  • #1

    Gerda (Samstag, 17 August 2013 20:08)

    Ist das "richtige" Reitenlernen tatsächlich so anders als die Reittherapie? Das war mir gar nicht klar. Ich erinnere mich so gut, wie du in Linden geritten bist, völlig frei und problemlos auf langen Ausritten. Was löst jetzt diese Angst aus? Ist es da Faktum, dass es KEINE Therapie ist, sondern DAS LEBEN? Und siehst du, du schaffst es! (Aber weisst du, ich will hier keine Weisheiten von mir geben und dir auch nicht zu nahe treten.)
    Heute war ich wieder in Linden, schöner sommerlicher Ausritt auf Camillo. Ich liebe sie so, die Vierbeiner!

  • #2

    Sibylle Angeli (Sonntag, 18 August 2013 11:29)

    Hmh, nun ja für mich ist es ein riesengrosser Unterschied zwischen "Therapie-" und "Leben"reiten und das hat mit Verantwortung zu tun. Kurz gesagt, in der Therapie kann ich die ein Stückweit abgeben (die Pferde in der Therapie wissen von sich aus, was sie müssen) und im Leben muss ich sie selber tragen und das löst bei mir extremen Druck sowie unerträgliche Versagensängste aus. Das nur ganz grob erklärt, denn daraus resultieren noch ein Haufen mehr vor allem negative Gefühle. Ja, sobald ich in Linden war und auf dem Pferd sass, konnte ich die Verantwortung abgeben, mich tragen lassen und geniessen. Aber vorher und nachher kommt es darauf an, wie man "schaffen" definiert und "schaffen" einen Sinn macht. Egal, ich will irgendwann, wenigstens für den Anfang auf dem Pferd eigene Verantwortung übernehmen.